„Jugendfootball ist jedes Jahr spannend“, sagt Christian Freund mit einem Lächeln. Der Head Coach der Wiesbadener U19 muss es wissen, erlebte er doch nach mehreren Jahren der absoluten Dominanz in der GFL-J-Gruppe der Wiesbaden Phantoms und der kompletten Neuformierung seines Bundesliga-Teams 2022 eine Saison, in der „nur“ Platz zwei heraussprang. In den Play-offs folgte das gefühlt frühe Ausscheiden im Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft – in den Jahren zuvor war mehrfach das Halbfinale und einmal sogar der Junior Bowl erreicht worden. Trotz kompletter Neubesetzung im vergangenen Jahr – im Jugendbereich sorgen die Abgänge in ältere Jahrgänge und Neuzugänge aus jüngeren Teams stets für große Fluktuation – zu den acht besten deutschen Teams zu gehören, ein großer Erfolg.
2023 könnte einige Überraschungs-Ei-Effekte mit sich bringen, denn die Situation in der Saison 2023, die am Samstag, 29. April, 16 Uhr, mit dem Kick-off gegen Bad Homburg im heimischen „Camp Lindsey“, Willy-Brandt-Allee 17, beginnt, ist besonders interessant: „Jetzt spielen die Jahrgänge zusammen in der U19, denen während der Corona-Hochphase Sport verboten war“, erklärt Freund. Die Auswirkungen seien augenscheinlich. „Football ist ein Sport für jeden, man findet eine Position und einen Platz im Team, egal wie groß oder schwer man ist. Leider finden zu viele Jugendliche eher den Platz beim Streaming oder an der Konsole.“ Ein Problem, unter dem wohl fast jeder Verein leidet. Im American Football, in der es besonders wichtig ist, möglichst perfekt aufeinander abgestimmt zu sein, sind die Auswirkungen augenscheinlich.
Doch die Phantoms wären nicht die Phantoms, würden sie ihre Ziele nicht hoch stecken. So hoch, dass sie zwar realistisch, aber nur schwer zu erreichen sind. Christian Freund dazu: „Ziel sind einmal mehr die Play-offs, dafür arbeitet das Team.“
In der Gruppe Mitte trifft die U19 wie in der zurückliegenden Saison auf die Saarland Hurricanes, den Vorjahressieger Bad Homburg und die Gießen Golden Dragons. Der Verband sorgt für einen zweiten Ü-Ei-Effekt: Interconference-Spiele mit der Gruppe Süd. Diese halten in der neuen Spielzeit Gegner bereit, mit denen es die Phantoms zwar eventuell in der Vergangenheit einmal in den Play-offs zu tun bekamen, die aber ansonsten nicht in den regulären Wiesbadener Spielplan gehörten. 2023 werden es die Stuttgart Scorpions und Fursty Razorbacks sein, die sich mit den Phantoms jeweils in Hin- und Rückspiel messen. Zehn Partien also in Summe – „Endlich wieder eine komplette Saison“, freut sich Head Coach Freund.
Der Spielplan im Überblick:
Sa., 29. April, 16 Uhr: Wiesbaden Phantoms – Bad Homburg Sentinels
So., 7. Mai, 15 Uhr: Gießen Golden Dragons – Wiesbaden Phantoms
Sa., 13. Mai, 15 Uhr: Stuttgart Scorpions – Wiesbaden Phantoms
Sa., 20. Mai, 15 Uhr: Saarland Hurricanes – Wiesbaden Phantoms
Sa., 3. Juni, 16 Uhr: Wiesbaden Phantoms – Gießen Golden Dragons
Sa., 10. Juni, 16 Uhr Fursty Razorbacks – Wiesbaden Phantoms
Sa., 17. Juni, 16 Uhr: Wiesbaden Phantoms – Saarland Hurricanes
Sa., 1. Juli, 16 Uhr: Wiesbaden Phantoms – Stuttgart Scorpions
Sa., 8. Juli, 16 Uhr: Bad Homburg Sentinels – Wiesbaden Phantoms
Sa., 15. Juli, 13 Uhr: Wiesbaden Phantoms – Fursty Razorbacks