Eigentlich sollte die Neukonzipierung der GFL-J – als U20-Liga, zweigleisig und mit jeweils neun Teams – dafür sorgen, dass die deutsche Beletage professioneller aufgestellt ist und alle Bundesligisten die gleiche Anzahl an Spielen austragen können. Die Gießen Golden Dragons haben dem AFVD allerdings schon früh einen Strich durch die Rechnung gemacht: Nach den ersten Niederlagen wurde das Team zurückgezogen. Die restlichen acht Teams im Süden erhalten einen 36:0-Erfolg gutgeschrieben – teils kampflos, so wie die Phantoms.
Die U20 der Wiesbadener startete unglücklich mit einem 15:25 in Stuttgart in die erste Saison der „neuen“ GFL-J. Sie glichen ihre Bilanz eindrucksvoll bei den mittlerweile drittplatzierten Troisdorf Jets durch ein 21:2 aus, verloren dann aber zu Hause 10:33 gegen den Tabellenzweiten Bad Homburg. Vor zwei Wochen ließen sie ein Last-Minute-21:20 gegen die Saarland Hurricanes folgen. Puh… spannend!
Nun steht das Stahlbad gegen Süd-Primus Schwäbisch Hall an. Am Sonntag, 23. Juni, 13 Uhr, gastiert das Team von Head Coach Christian Freund bei den Unicorns.
Der Saisonauftakt verlief für den Favoriten auf den Gruppensieg knapp: In Bad Homburg gewann Schwäbisch Hall 24:20, nachdem die Unicorns nach drei Quartern 21:12 geführt hatten. Drei Wochen später liefen die Unicorns den Munich Cowboys auf eigenem Feld mit 56:7 regelrecht davon, nur, um sechs Tage später lediglich 14:8 in Fürstenfeldbruck bei den Razorbacks zu punkten, die es derzeit „lediglich“ auf 2:2 Erfolge schaffen.
Schwäbisch Hall ist zusammen mit Düsseldorf Panther und den Potsdam Royals (beide in der Nord-Gruppe) entsprechend das letzte ungeschlagene Team in der GFL-J und führt die Süd-Tabelle mit aktuell 3:0 Siegen und 94:35 erzielten Punkten vor Bad Homburg (4:1) und den Troisdorf Jets (3:1) an. Eine 36:0-Wertung gegen Gießen kommt noch obendrauf.
Die Phantoms sind unterdessen durch den kampflosen Sieg über Gießen mittlerweile bei einer 3:2-Bilanz angekommen und damit auf einem Level mit den Fursty Razorbacks und den Munich Cowboys Fünfte. Die Play-offs bestreiten allerdings nur die besten Vier beider Gruppen… Die Phantoms müssen also noch einen Rang nach oben.
Leicht wird das Vorhaben zumindest in Hall nicht. Bereits gegen die Hurricanes machten es sich die U20-Phantoms immerhin selbst unnötig schwer: 54:65 Plays, 215:297 Yards, aber 16:12 First Downs sowie eine katastrophale Bilanz bei den Turnovers: Zwei verlorene Fumbles und eine Interception schenkten die Wiesbadener ihren Gästen.
Aber es gab auch Lichtblicke: Kaminski und Meier schlugen acht- beziehungsweise sechsmal in ihren Gegnern ein, Göbel sorgte für einen 65 Yards langen Kick-off-Return und Quarterback Grope warf seine beiden Touchdowns auf Greulich über 30 und auf DeMartini über 29 Yards.