U19 muss ernüchternde Niederlage hinnehmen

Phantoms spielen im Viertelfinale um Deutsche Meisterschaft in Hall

Die U19 der Wiesbaden Phantoms hat das Viertelfinale um die Deutsche U19-Meisterschaft erreicht. Soweit die gute Nachricht. Allerdings war die Play-off-Teilnahme zu Beginn der Saison in der GFL-J lediglich als Minimalziel des Coaching Staff um Head Coach Christian Freund ausgegeben worden und die Enttäuschung über Platz zwei hinter Bad Homburg sitzt tief.

In der höchsten deutschen Nachwuchsliga waren die Phantoms sechs Saisons lang das Maß aller Dinge in ihrer Gruppe und verloren keine einzige Partie. In der aktuellen Spielzeit unterlagen die jungen Wiesbadener nun gleich zweimal. Eine ungewohnte Situation für das Team, das mit unerfahrenen, jungen Quarterbacks und vielen Neulingen noch auf der Suche nach Konstanz in der Offense ist. Trotz zweier Niederlagen war beileibe nicht alles schlecht – im Gegenteil, wurden die Saarland Hurricanes und Mainz Golden Eagles doch je zweimal souverän bezwungen! Doch gerade gegen einen Kontrahenten, der die Phantoms hervorragend gescoutet hatte und auf jede Bemühung direkt und meist erfolgreich reagierte, gelang weder beim 14:19 auswärts noch beim ernüchternden 0:26 vor heimischem Publikum nicht viel.

Die Defense agierte stark, musste aber unter anderem auf Nationalspieler Timo Hanewald verzichten. Verloren wurde die Partie von den Special Teams, die einige Fumbles und hervorragende Feldpositionen für den Gegner produzierte sowie schlechte Entscheidungen traf, und von der ersatzgeschwächten Offense, die nie richtig ins Rollen kam, unter schlechten Snaps litt und zu oft nach nur drei Spielzügen wieder das Feld verließ. So auch zu Beginn des ersten Quarter als die Gäste zweimal von der Phantoms-Defense gestoppt wurden, die Gastgeber selbst aber dreimal an einem First Down scheiterten. Das 0:6 entstand aus einem 40 Yard Punt Return der Bad Homburger, bevor die Phantoms wieder punktlos blieben.

Ludger Fischer in der Defense überzeugte unterdessen, der spätere MVP Keon Rohe deflectete einen Pass, Nick Kaufman sorgte für einen starken Lauf und Rohe nach einer Jagd über die halbe Breite des Feldes für einen sehenswerten Quarterback Sack – am 0:7 zur Halbzeit änderte dies aber nichts.

Bis zum vierten Quarter fielen die Phantoms 0:13 zurück. Die Defense hatte eine sehr gute Phase, die Offense agierte allerdings weiterhin erfolg- und glücklos, während das Special Team einen Punt blocken ließ und die Gäste schon auf der Wiesbadener 35-Yard-Linie den Ball erhielten. Es war nur die ersten von mehreren guten Feldpositionen der Bad Homburger, die den Phantoms das Leben unnötig schwer machten.

Das Abschlussviertel begann mit drei Interceptions: zwei fing die gute Phantoms-Defense, eine die Gäste. Zunächst griff Sebastian Orthmann beherzt einen Bad Homburger Pass aus der Luft, danach Yannick Sievert, der nach einem langen Return erst zehn Yards tief in der Hälfte der Gäste gestoppt wurde. Beide Male kam die Offense kaum zu Raumgewinn. Die Gastgeber warfen danach direkt selbst eine Interception und schon zwei Plays später stand es 0:19. Arno Hering verhinderte zwar die Conversion der Bad Homburger, das Spiel war aber verloren.

Das Special Team ließ bei seinem Punt Return das Ei fallen, die Gäste nahmen es auf und nutzten die Gelegenheit zu sieben weiteren Punkten. Die Offense erhielt zwar nochmals die Möglichkeit, die Phantoms auf das Scorboard zu bringen, musste aber wieder nach drei Spielzügen vom Feld. Ein schlechter Punt brachte den Gegner auf der 15-Yard-Linie in Ballbesitz, die Defense ließ jedoch ein letztes Mal ihr riesiges Potenzial aufblitzen als sie die gegnerische Offense zurückdrängte und Connor Fleischer mit einem Sack für das letzte Highlight des Spiels auf sich aufmerksam machte. Abschließlich blieb die Offense der Phantoms weiterhin glanz- und vor allem glücklos.

„Wir müssen bis zum Viertelfinale schnell die Fehler in der Offense und besonders in den Special Teams, für die ich selbst verantwortlich bin, abstellen“, bilanzierte Head Coach Christian Freund nach dem Spiel und machte im Abschlusshuddle mit seinem Team deutlich, dass die Niederlage zwar schmerze, aber nicht das Ende der Saison bedeute.

Die Phantoms gastieren nun am Sonntag, 31. Juli, 12.30 Uhr, beim Gruppensieger Süd, den Schwäbisch Hall Unicorns, im Hagenbachstadion, Neue Reifensteige 41, in Schwäbisch Hall.

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