Die U19 der Wiesbaden Phantoms hat sich nach nur drei von vier Partien in der GFL-J-Saison 2021 die Teilnahme an den Play-offs gesichert. Pre-Play-offs, um genau zu sein, denn der etwas konstruiert wirkende Spielplan der komplett durcheinandergewürfelten Liga – im Süden spielen fünf Teams Jeder-gegen-jeden, im Westen nur drei und Norden und Mitte sind in je zwei Staffeln eingeteilt – sieht vor den eigentlichen Play-offs noch ein Entscheidungsspiel zwischen den Siegern der Gruppen 1 und 2 im Norden und in der Mitte vor. Heißt für die Phantoms: Geplant am Samstag, 2. Oktober, soll der Vergleich mit dem Gruppenersten der „Mitte 2“ in „Camp Lindsey“ entscheiden, wer in die Play-offs gegen den Zweiten aus der West-Gruppe – Düsseldorf Panther oder Düsseldorf Typhoon – einzieht.
Das Heimrecht für die Pre-Play-offs haben sich die Phantoms mit ihrem zweiten Saisontriumph über die Saarland Hurricanes gesichert, die im „Camp“ jedoch tatsächlich nur als Lüftchen wahrzunehmen waren. Kraftvoll, aber meist sehr eindimensional per Lauf durch die Mitte gelang den Gästen in 43 Plays lediglich Raumgewinn von 51 Yards. Von fünf Pässen kamen zwei nicht nur nicht an, sondern landeten bei den Phantoms.
„Wir tun uns sehr schwer“, bilanzierte DB-Coach Martin Ewan trotzdem nach zwei Quartern und auch sein Defensive Coordinator Holger Hasenöhrl war offenbar nicht komplett zufrieden – hörbar. Auf der coachenden Offense-Seite der Phantoms zeigte sich Wide Receivers Coach Jannik Markgraf ebenfalls nicht komplett überzeugt von der Leistung des Teams. „Es ist schwer, gegen einen Gast wirklich alles zu geben, der zuvor deutlich geschlagen wurde.“ Tatsächlich kamen die Hurricanes nur zu vier First Downs, zu wenig, um wirklich eine Gefahr für die Wiesbadener Endzone darzustellen. Ein Highlight war Oskar Truetschs Interception gegen die Canes in der ersten Halbzeit. Die Phantoms ihrerseits kamen in 58 Plays auf 274 Yards, 206 davon durch die Luft…
Ein Pass war es auch, der die Phantoms im zweiten Quarter in Front brachte: Nils Steininger fing einen zwölf Yards weiten Pass von Lennard Turturica, bevor Elias Gruber den Zusatzpunkt verschoss. Besser machte es Gruber nach dem zweiten Touchdown. Turturica passte über 20 Yards auf Christopher Deisenroth und Gruber verwandelte mit seinem Holder Tim Schneider auf 13:0.
Nach der Pause trumpfte die Defense stark auf, stoppte die Hurricanes das eine ums andere Mal und Benedict Barth fing die zweite Interception des Spiels, die im vierten Quarter das 27:0 auf die Ergebnisanzeige brachte. Barth fing das Ei nicht nur, sondern trug es über 75 Yards zudem in die Endzone. Wow!
Das zwischenzeitige 21:0 hatten Emil Meyer und Christopher Deisenroth erspielt. Turturica glänzte mit einem 39-Yard-Pass auf Meyer und bediente anschließend Deisenroth zur Conversion. Vorausgegangen waren mehrere sehenswerte Pässe – darunter auf Schneider und Nils Steininger – Justin Hellers Ausflüge auf dem Boden und auch ein verschossenes Field Goal aus 35 Yards Entfernung, dass das Tor knapp links verfehlte.
Nach Barths Touchdown scheiterte der PAT erneut, da der Snap zu hoch war, der Sieg war den Phantoms zu diesem Zeitpunkt aber längst nicht mehr zu nehmen – auch dank einer deutlich besseren zweiten Halbzeit. Shalom Frimpongs harter Quarterback-Sack beendete die Partie schließlich. Die „perfect mini-season“ kann das Team nun am Sonntag, 26. September, erkämpfen. Um 14 Uhr gastieren die Phantoms an diesem Tag in Rüsselsheim im Stadion Am Sommerdann bei Aufsteiger Frankfurt. Die Pre-Play-off-Begegnung soll dann am Samstag, 2. Oktober, ausgetragen werden. Kick-off wird aufgrund der früher einsetzenden Dunkelheit und non-existenten Flutlichts nicht später als 16 Uhr sein.