Rennen um die Play-Offs in der GFL Juniors

Drei Wochen vor Abschluss der Punktrunde werden am ersten Juli-Wochenende in der GFL Juniors wichtige Entscheidungen für die Play-Offs, die am 27. Juli starten, fallen. Fünf der acht Play-Off-Plätze sind bereits vergeben, auch die Schwäbisch Hall Unicorns gehören zum Kreis der Teams, die schon für das Viertelfinale planen können. Die Unicorns sind dieses Jahr Gastgeber des Junior Bowls, der am 24. August im Schwäbisch Haller Optima Sportpark ausgetragen wird. Die Hoffnungen in Hall sind natürlich groß, dann auch mit dem eigenen Team auf dem Feld dabei sein zu können.

Einen wichtigen Schritt in diese Richtung kann man am 6. Juli in Fürstenfeldbruck gehen. Bei den Fursty Razorbacks geht es um den Gruppensieg in der GFL Juniors Süd. Die Razorbacks sind selbst ebenfalls für die Play-Offs qualifiziert, nachdem sie vergangene Woche auch ihr Rückspiel gegen die Freiburg Sacristans gewonnen haben. In ähnlicher Angriffslaune wie bei diesem 49:7-Erfolg müssten sie nun allerdings auch gegen den Tabellenführer auftreten. Das Hinspiel gewannen die Unicorns mit 41:27, die Fursty Razorbacks müssten in ihrem letzten Punktspiel nun diesen Rückstand aufholen und mit 15 Zählern oder mehr gewinnen, um sich noch Platz eins zu sichern.

Eine schwierige Aufgabe gegen die Defense der Unicorns, die zu den drei GFL-Juniors-Mannschaften gehören, die weniger als zehn Gegenpunkte pro Spiel zuließen. Aber es wäre alle Anstrengung wert – denn der Zweitplatzierte der Süd-Gruppe hat im Viertelfinale in jedem Fall die weiteste Auswärtsreise anzutreten: Mindestens bis Berlin, im ungünstigsten Fall bis Hamburg ginge die Fahrt zur Viertelfinalpartie beim Nord-Ersten. Mit einer bundesweiten Liga im Juniorenbereich wie der GFL Juniors können im deutschen Sport nur wenige andere Spitzenverbände neben dem AFV Deutschland aufwarten. Die sportlichen und auch logistischen Anforderungen für die Vereine sind bewusst hoch gesteckt, um im Nachwuchsbereich optimale Leistungsförderung zu bieten. Entweder Fürstenfeldbruck oder Schwäbisch Hall werden dieses Jahr den „schwarzen Peter“ haben, ihr Team der bis zu 19-Jährigen auf eine weite Fahrt über wohl mehr als 500 Kilometer zu schicken, mit all den Herausforderungen, die eine solche Reise an den ehrenamtlichen Betreuerstab stellt.

Wohin die Reise gehen wird, werden sie zudem wohl erst am letzten Spieltag erfahren. Denn in der Nord-Gruppe haben die Berlin Rebels mit zwei Niederlagen im Juni gegen die direkten Konkurrenten Berlin Adler und Hamburg Huskies ihre bis dahin weiße Weste eingebüßt. Nun liegen alle diese drei Teams mit 12:4 Punkten gleichauf an der Spitze, und dahinter lauern auch die Dresden Monarchs noch auf ihre Chance. Die Sachsen empfangen diese Woche die Hamburg Huskies und danach die Berlin Rebels zu Hause, am 14. Juli müssen die Berlin Adler ihrerseits noch zu den Hamburg Huskies. Die Adler haben den direkten Gesamtvergleich gegen die Rebels gewonnen, die Huskies diesen verloren – die Entscheidung über die ersten beiden Plätze fällt also wohl erst am letzten Spieltag.

Gelaufen ist das Rennen in der Gruppe Mitte, wieder stehen hier die Wiesbaden Phantoms bereits als Gruppensieger fest, die Saarland Hurricanes werden als Zweiter der Gruppe Mitte im Viertelfinale beim Süd-Sieger in Schwäbisch Hall oder Fürstenfeldbruck antreten. Da kann man darüber streiten, ob der Gruppensieg den Phantoms dieses Jahr tatsächlich zum Vorteil gereicht – denn sie erwarten im ersten Play-Off-Spiel den Zweiten aus dem Westen. Seit 2013 hat kein Team der Gruppe West mehr ein Viertelfinalspiel verloren, für das ambitionierte Jugendprogramm der Wiesbaden Phantoms gibt es also zum Auftakt der Endrunde eine ganz besondere Herausforderung.

Dies gilt selbst dann, wenn voraussichtlich die Düsseldorf Typhoons der Gegner sein werden, für die das Erreichen der Endrunde an sich schon der bislang größte Erfolg der Vereinsgeschichte wäre – oder genauer der Schulgeschichte. Das Team des Düsseldorfer Theodor-Fliedner-Gymnasiums, einer der größten evangelischen Schulen Deutschlands, ist das beste Beispiel dafür, was mit Schulprojekten im American Football möglich ist. Dieses Jahr ist man auf bestem Wege, dem Junioren-Rekordmeister Panther aus der eigenen Stadt den Rang abzulaufen, auch wenn man mit einer 16:37-Niederlage im Rückspiel des Lokalderbys den Vorteil im direkten Vergleich (26:3 im Hinspiel) nur hauchdünn ins Ziel rettete. Diese Woche hat man beim bislang unangefochtenen Tabellenführer im Westen, den Cologne Crocodiles, so vor allem Gelegenheit zur Rehabilitation und wohl nur theoretisch darauf, dem noch möglichen Gruppensieg näher zu kommen. Aber ein Sieg bei den bereits für die Endrunde qualifizierten Kölnern oder zwei Wochen später im Nachholspiel zu Hause gegen den diese Saison die Play-Offs wohl verpassenden Vorjahresmeister Paderborn Dolphins sichert den Typhoons die Endrundenteilnahme.

 

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