Mitteilung von Düsseldorf Panther vom 25.06.2003

…. and the winner is???

Natürlich kann niemand vorhersagen, wer den Junior Bowl XXII in Schwäbisch Hall gewinnen wird, die Prognose, das es ein spannendes Spiel wird, in welchem sich beide Mannschaften nichts schenken werden, dürfte jedoch in jedem Fall zutreffen. Wie schon im vergangenem Jahr heißen die Teilnehmer am Junior Bowl wieder Düsseldorf Panther und Darmstadt Diamonds. Same procedure as last year? Mitnichten! Zwar sind die teilnehmenden Vereine am Endspiel um die Deutsche Jugendmeisterschaft im American Football wieder die Gleichen, die Mannschaften und damit auch die Spielperspektiven, haben sich jedoch, wie im Jugendsport üblich, im Vergleich zum Vorjahr gewaltig geändert.

Ein Rückblick auf Spiele vergangener Jahre, macht besonders im Jugendbereich wenig Sinn, da sich die Mannschaften oft von Jahr zu Jahr komplett ändern, darum soll ein kurzer Rückblick genügen. Für die Düsseldorf Panther ist es die 10. Endspielteilnahme, von den bisherigen 9 konnten sie 8 gewinnen. Die einzige Niederlage wurde ihnen 1995 beigebracht, von den Darmstadt Diamonds. Beide Mannschaften treffen zum 5. Mal im Junior Bowl aufeinander, was für die Panther nicht nur bedeutet, das die Hälfte ihrer Endspielteilnahmen gegen die Diamonds bestritten wurden, seit 1991 spielte man im Finale gegen keinen anderen Gegner mehr.

Für die Darmstadt Diamonds ist es die 7. Endspielteilnahme, wobei sie das Kunststück fertig gebracht haben, zum 4. Mail in Folge ins Finale einzuziehen. Eine Leistung, welche bisher nur die Düsseldorf Panther von 1985 bis 1988 fertig gebracht haben. Die Diamonds konnten den Titel des Deutschen Jugendmeisters hierbei 2 Mal erringen, einmal, wie bereits erwähnt, gegen die Düsseldorf Panther, das zweite Mal gegen die Stuttgart Scorpions. Einmal verloren sie gegen die Berlin Rebels und dreimal gegen,……...die Düsseldorf Panther

Nun aber zu einem kleine Saisonrückblick mit Informationen über die Mannschaften, nach welchem sich jeder seinen Favoriten auswählen mag. Wer sich erinnert weiß, daß die Darmstadt Diamonds bei den Düsseldorf Panthern schon vor Saisonbeginn als großer Ligafavorit bewertet wurden. Die Gründe hierfür waren für jeden der sich mit der GFL Juniors beschäftigt offensichtlich, denn die Diamonds, Endspielteilnehmer 2002 und Vizemeister, mußten nach der Saison lediglich 2 Spieler aus Altersgründen abgeben. Dazu wechselte ihr vermeintlich stärkster Spieler nach Weinheim. Dessen Abgang konnte aber durch den Neuzugang von „Jimmy“ Diabanda Veloso, mindestens wettgemacht werden. Hinzu wechselte Tobias Ochs, vielleicht Hessens bester Receiver, vom Ligarivalen Marburg nach Darmstadt und man verstärkte sich mit Quarterback Scott Kinnersley und Wide Receiver/Defense Back Matthew DeBause auf 2 wichtigen Positionen durch amerikanische High School Spieler.

Der größte Teil der Mannschaft spielt seit mindestens einem Jahr zusammen und verfügt somit über das größere Erfahrungspotential. Vor allem Roland Schwab, welcher schon im letzten Jahr ein gefährlicher Angreifer war, hat sich physisch enorm gesteigert, wie die Berlin Rebels schmerzlich erfahren mußten, gegen welcher er allein 30 Punkte erzielte. Auch wenn die Diamonds sich hauptsächlich als Laufteam verstehen, sind sie, besonders durch die Neuzugänge, auch in der Lage, den Ball fliegen zu lassen und erheblich variabler, als im vergangenem Jahr. Zu Saisonbeginn hatten die Diamonds zwar einen schlechten Start und waren im ersten Spiel gegen die Marburg Mercenaries am Rande einer Niederlage, aber wer die Darmstädter über mehrere Spielzeiten verfolgt hat weiß, das sie fast traditionell schlecht in die Saison starten. Genauso war es dann auch in dieser Spielzeit und die Diamanten konnten sich von Spiel zu Spiel steigern. Maßstab für ihre Spielstärke sollten daher vor allem ihr Sieg über die Berlin Rebels und gegen die Franken Knights sein, welche als ungeschlagener Meister der Südgruppe von den Hessen geradezu deklassiert wurden.

Im Gegensatz zu den Hessen, mußten die Düsseldorf Panther nach der letzten Saison 17 Spieler aus Altersgründen abgeben, 3 weitere beendeten ihre Football Laufbahn aus anderen Gründen.. Dabei verloren die Panther bis auf 3 Starter praktisch ihr gesamtes Defense Backfield der Meistermannschaft. Von den 9 Nationalspielern des letzten Jahres, verblieb lediglich Sebastian Vollmer im Team. In der D-Line steht nur noch ein Spieler der Meistermannschaft. Aber auch der Angriff der Panther mußte nach der Perfekten Saison 2002 viele Spieler abgeben, unter anderem den stärksten Running Back der Liga, mehrere O-Liner und auch Receiver. An Neuzugängen hatte man vor allem Spieler aus der Junior Flag Mannschaft und einige Quereinsteiger ohne Football Erfahrung, so daß man nicht nur mit dem kleinsten, sondern auch mit dem jüngsten und unerfahrensten Kader seit Jahren der neuen Spielzeit entgegensah. Dementsprechend gering waren auch die Erwartungen, mit welchen man in die neue Saison ging. Angestrebt wurde ein 2. Platz und Play Off Teilnahme, hinter dem hohen Favoriten aus Darmstadt. Erschwerend hinzu kamen dann in der Saison noch viele Verletzungssorgen, unter anderem wurde der Staring Quarterback beim Hinspiel in Darmstadt so schwer verletzt, das es lange Zeit so aussah, als wäre seine Saison vorzeitig beendet. Niemand hatte erwartet, mit dieser unerfahrenen Mannschaft Gruppenerster zu werden, oder gar in den Junior Bowl einzuziehen. Das dies, wenn auch völlig unerwartet, gelang, ist letztendlich ein Beweis, für die exzellente Arbeit des Trainerstabes der Düsseldorf Panther. So müßten eigentlich die Hessen als hohe Favoriten im Endspiel gewertet werden, wären da nicht die beiden Niederlagen, welche sie in der regulären Spielzeit gegen die Panther hinnehmen mußten. Jedoch konnte man auch in diesen beiden Spielen die Leistungssteigerung der Darmstädter sehen, welche im Rückspiel als erste Mannschaft gegen die Panther in Führung gehen konnte und diese bis zum Interception in den letzten Sekunden am Rande einer ersten Niederlage hatten. Für die junge Mannschaft der Panther ist schon das erreichen des Endspiels ein unerwarteter, großer Erfolg, was aber nicht bedeuten wird, das man sich hiermit zufrieden geben wird, denn wer in ein Endspiel einzieht, wird natürlich alles geben, dieses auch zu gewinnen.

Wer nun aber ihr Favorit ist, müssen Sie schon selber entscheiden.