Mitteilung von Düsseldorf Panther vom 09.08.2011

"German kid" Berning beeindruckt Jets-Cheftrainer

Willkommen in der NFL: In seiner ersten Woche im Trainingscamp mit den New York Jets hat Matthias Berning bereits die Höhen und Tiefen kennen gelernt, die der Versuch mit sich bringen kann, in der härtesten und besten Football-Liga der Welt Fuß zu fassen. So erhielt der 24-Jährige, der bei den Panthern in Düsseldorf Footballspielen gelernt hat, ein Sonderlob von Jets-Headcoach Rex Ryan: Dieser deutsche Junge, „the German kid from Central Michigan“, dessen Name er sich zwar nicht merken könne, aber er fange mit ‚B‘ an und trage die Nummer 56, habe „bisher im Camp stark beeindruckt“, schwärmte der Cheftrainer des letztjährigen Superbowl-Halbfinalisten.
Weniger erfreulich war für Matt Berning der Anlass: Er hatte nämlich im Training unsanfte Bekanntschaft mit den herausragenden athletischen Fähigkeiten der Akteure in der National Football League gemacht. Fullback John Conner, ligaweit als besonders harter Hund unter dem Spitznamen ‚The Terminator‘ bekannt, hatte den gebürtigen Duisburger bei einem Block derart ausgeknockt, dass sogar der Helm wegflog. Nach der anschließenden Untersuchung auf eine mögliche Gehirnerschütterung gaben die Teamärzte zwar Entwarnung, aber: „Wir sind lieber ein bisschen vorsichtiger“, erklärte Ryan, „gerade, wenn jemand etwas auf den Kopf bekommt – auch wenn er selbst sagt, dass es ihm gut geht.“

So kann Berning nach einem Ruhetag seine Jagd auf einen Profivertrag fortsetzen. Die Eingewöhnung ist ihm leicht gefallen, nicht zuletzt, da er im Camp in Florham Park im US-Bundesstaat New Jersey mit einem alten College-Kollegen das Zimmer im Teamhotel teilt. Nick Bellore hat vier Jahre mit dem Ex-Panther zusammen bei den Central Michigan Chippawees gespielt, jetzt sind die beiden Freunde Rivalen im Kampf um einen Platz im 53er-Kader der Jets für die neue Saison. „Es ist schön, jemanden zu kennen, wenn man her kommt, da muss man nicht ganz bei null anfangen“, sagt Matt. „Natürlich ist er ein sehr guter Spieler, aber ein weiterer Typ, gegen den du dich durchsetzen musst.“
Beide waren schon fünf Tage vor Trainingscamp-Beginn aus ihrem bisherigen Wohnort Jefferson City nach New Jersey gereist: „Seitdem haben wir den ganzen Tag zusammen (das Playbook) gelernt“, sagt Berning. Die Abwehrsysteme von Rex Ryan gehören zu den komplexesten und schwierigsten überhaupt. „Wir haben es einigermaßen intus“, erklärt der Rheinländer, „Aber wenn man es auf dem Platz sieht, ist es schon verwirrend. Ich würde es nicht als kompliziert bezeichnen, aber es ist auf jeden Fall eine Herausforderung.“

Besonders Bob Sutton, der Linebackers Coach der Jets, hat ihnen sehr geholfen. „Er ist ein großartiger Lehrer“, lobt Berning, „seine Tür ist immer offen. Schon vor Campbeginn konnten wir einfach reinkommen und uns mit ihm hinsetzen, manchmal stundenlang ist er mit uns das Playbook durchgegangen und hat uns geholfen, die Abwehr zu verstehen.“ Zweite große Hürde neben dem Playbook ist das im Vergleich zum College deutlich höhere Spieltempo. „Es gibt keinerlei Spielraum für Fehler“, hat Matt erkannt, „du bekommst einfach nicht genug Wiederholungen, um sie auszubügeln.“ Was der Ex-Panther schon schmerzlich festgestellt hat . . .