Mitteilung von Wiesbaden Phantoms vom 02.06.2009

Chancenlos gegen mächtige Adler

Phantoms Juniors unterliegen Berlin Adlern mit 0:45 im Viertelfinale. Harter Kampf auf verlorenem Posten. Die gute Nachricht zuerst: Defense Liner Jasmin Pilica saß nach mehrstündigem Krankenhaus-Aufenthalt wieder mit im Bus zurück nach Wiesbaden. Er erlitt im zweiten Spielviertel einen Außenbandabriss im Knie und fehlte seinem Team im ungleichen Kampf gegen körperlich deutlich überlegene Gastgeber an allen Ecken und Enden. Als gute Gastgeber erwiesen sich die Berlin im Viertelfinale um die deutsche Jugendmeisterschaft dann nur vor und nach dem Spiel.
"Uns mangelte es an nichts, die Betreuung durch die Adler rund um das Spiel war wirklich hervorragend. Schade nur, dass es verständlicherweise während des Spiels mit der Gastfreundschaft vorbei war. Wir hatten keine Chance gegen diese sehr starke Mannschaft und können den Adlern zu dieser Leistung und dem Erreichen des Halbfinales nur gratulieren", so Phantoms Head Coach Martin Ewen.
Das Los, mit den Düsseldorf Panthern in der Saison und nun den Berlin Adlern im Viertelfinale die zwei aktuell stärksten Mannschaften Deutschlands als Gegner serviert zu bekommen. Die jungen Phantoms trugen es mit Fassung, auch wenn man sich natürlich mehr als null Offensivpunkte erhofft hatte.
"Defensiv haben wir es den Adlern so schwer wie möglich gemacht und es ist uns phasenweise auch gelungen, die bis dahin punktehungrigste Offense-Maschinerie der Liga ins Stocken zu bringen", so Defense Coordinator Felix. Auch wenn die 45 Gegenpunkte natürlich eine andere Sprache sprechen, immerhin 12 Gegenpunkte gingen auf das Konto der Phantoms-Offense, die "kein Bein auf den Boden bekam" (Offense Coordinator Christian Freund).
Nachdem Phantoms-Running Back Randy Payne mit Verdacht auf Gehirnerschütterung direkt schon zu Spielbeginn behandelt werden musste und erst im zweiten Spielviertel zurückkehren konnte, nutzten die Adler die nötige Umstellungen der Phantoms-Offensive zu ihren Gunsten und gingen durch forcierte Fehler schnell mit 14:0 in Führung.
Kaum war Randy Payne zurück auf dem Feld, verloren die Phantoms den Ball per Interception und die Berliner erhöhten noch vor der Pause auf 21:0. Verdient aber auch hart erkämpft.
"Wir haben es einfach nicht geschafft, unserer Defense die nötigen Verschnaufminuten zu verschaffen, indem wir den Ball mit der Offense bewegen. Nach der Konfusion durch Randy's Ausfall im ersten Spielviertel und dem schnellen Rückstand war unser Gameplan zunächst über den Haufen geworfen. Als es im dritten Spielviertel so weiterging, war es klar, dass unsere Defense irgendwann müde wurde", so Christian Freund. Nahezu 3/4 der Spielzeit kämpfte die Phantoms-Verteidigung gegen einen übermächtigen Gegner, verlor zu allem Überfluss mit Sebastian Hensel und Janosch Wiedemann zwei weitere Leistungsträger durch kleinere Verletzungen und musste schließlich dem kräftezehrenden Spiel Tribut zollen.
Vorwürfe gab es dennoch nach dem Spiel keine. "Wir haben unser Bestes gegeben und sind einer weiteren starken Mannschaft unterlegen. Wir haben nunmal das Pech, mit den Panthern und den Adlern die zwei Top-Teams in Deutschland spielen zu müssen, können daraus aber auch viel für die Zukunft lernen. Wir gehören zum zweiten Mal in Folge zu den acht besten Teams in Deutschland, haben gegen drei Halbfinalisten gespielt und jeder einzelne von uns hat in den vergangenen Monaten viel gelernt, sich weiterentwickelt und weitere Schritte in seiner sportlichen Entwicklung unternommen", fand Martin Ewen dann auch versöhnliche Worte zum Abschluss der harten Spielzeit für seine Jungs.
Unsinnigerweise treffen mit den Adlern und den Panthern nun genau die beiden stärksten Teams der Saison schon im Halbfinale aufeinander, während sich im zweiten Semi-Finale die beiden Aufsteiger Kaiserslautern Pikes und Cologne Falcons gegenüberstehen. Die Playoff-Regelung des Verbandes will es so.
"Wie schon im Vorjahr sind wir gegen einen möglichen Meisterschafts-Finalisten in den Playoffs ausgeschieden. Zwar nur ein kleiner Trost im Moment, aber letztlich können wir stolz auf die vergangenen Monate sein", schloss sich Christian Freund abschließend den Worten von Martin Ewen an.
Von Phantoms-Seite darf man den Adlern aber zum hochverdienten Einzug in eben dieses Halbfinale gratulieren.
Für den Phantoms-Nachwuchs steht nun zunächst die gerade begonnene Saison in der Jugend-Aufbauliga, der Start der C-Tackle Jugend und der "Tag der Jugend" am 20. Juni mit dem Finale der Flagliga Hessen und den Gästen der Flevo Phantoms aus den Niederlanden im Visier der nahen Zukunft.
Noch in Berlin wurden von der Mannschaft die "Most Valuable Player", die wertvollsten Spieler der Saison gekührt. Die Ehrungen gehen an:
Bester "Rookie" (Neueinsteiger) Defense - Defense Liner Marvin Lauter
Bester "Rookie" Offense - Wide Receiver Jannis Fiedler
Defense MVP - Defense Liner Narku Laing
Offense MVP - Offense Liner Kevin Dorn
Team MVP - Running Back Randy Payne
Coaches Award - Running Back Adrian Kiernan