Mitteilung von Darmstadt Diamonds vom 26.06.2002

Diamonds-Jugend im Endspiel

Am kommenden Sonntag um 16 Uhr ist es wieder soweit: Die beiden besten Deutschen Nachwuchsmannschaften im American Football treffen im „Junior Bowl” aufeinander. In der einundzwanzigsten Auflage des Endspiels spielen im Düsseldorfer BV Stadion mit den Darmstadt Diamonds und den Düsseldorf Panthern zwei der traditionsreichsten Jugendteams Deutschlands.

Beide kennen sich aus der Vergangenheit bereits sehr gut, denn seit Gründung der Jugend-Bundesliga 2001 steht man sich zweimal pro Jahr gegenüber. In der letztjährigen Saison konnte jedes der Teams sein Auswärtsspiel für sich entscheiden, dieses Jahr gingen beide Partien an die Rheinländer. Im Junior Bowl kreuzen sich die Wege der zwei Mannschaften schon zum vierten Mal, so oft wie keine andere Endspielpaarung. In zwei Begegnungen (1991 und 1998) behielten die Panther die Oberhand, 1995 gewann Darmstadt.

Darmstadt Diamonds: Der Hessische Rekordmeister

Die Darmstädter zählen zu den erfolgreichsten Nachwuchsmannschaften der Republik. Schon dreimal (1991, 1998 und 2000) wurde man Deutscher Vizemeister, während das Jahr 1995 den ersten Höhepunkt der Vereinsgeschichte darstellte: Die Diamonds bezwangen die Düsseldorf Panther im Juniorbowl XIV mit 19:13 und konnten als erste und bisher einzige Süddeutsche Mannschaft die Deutsche Meisterschaft gewinnen. Auch im letzten Jahr gelang den Südhessen das Kunststück des Titelgewinns, als die Stuttgart Scorpions in einer dramatischen Partie mit 13:6 bezwungen werden konnten.

Durch ihren kontinuierlichen und langjährigen Erfolg (u. a. gewann man von 1995 bis 2000 sechsmal in Folge die Hessenmeisterschaft) konnte sich die Diamonds-Jugend letztes Jahr für die neugegründete Jugend-Bundesliga qualifizieren und nach einem ersten Platz in der Gruppe Mitte den Deutsche Meistertitel erringen. Dieses Jahr waren die Vorzeichen dennoch weniger positiv: Das Team um Headcoach Marvin Washington ist noch sehr jung und trotz aller Erfolge recht unerfahren — schließlich musste nach der letzten Saison der halbe Kader altersbedingt ausscheiden. Als dann vor Saisonbeginn Erfolgstrainer Marcus Hirschmüller sein Amt niederlegte, traute kaum jemand der Mannschaft die Playoffteilnahme zu. Dennoch belegte man hinter Düsseldorf Rang zwei in der Gruppe Mitte und reiste im Viertelfinale als Außenseiter zu den Hamburg Junior Devils. Dort gewann man mit 40:28, wobei alleine Nationalspieler Danny Washington fünf Touchdowns erzielte. Das Halbfinale bei den Franken Knights war dann nichts für schwache Nerven, denn erst Sekunden vor Schluss war es wieder Washington, der mit einer Zweipunkt-Conversion den 16:15 Sieg besiegelte.

Die klassischen Stärken der Diamonds waren schon immer das Laufspiel und die aggressive Abwehr. Die Ballträger Julian Mengler, Danny Washington, Roland Schwab und Stefan Eberhardt haben schon so manche Defensivabteilung vor Probleme gestellt. Unterstützt von der starken Offense-Line sind sie der Kern der Diamonds-Offensive. Doch seit letztem Jahr verfügen die Darmstädter auch über einen wirkungsvollen „Luftangriff” durch Quarterback Daniel Schreiber, der seine Passempfänger (allen voran Danny Washington und Nico Gade) immer wieder in Szene setzt.

Düsseldorf Panther: Die ungeschlagenen Rheinländer wollen ihren achten Titel

Die Panther zählen wie die Darmstädter zu den Teams, die fast jedes Jahr in den Playoffs zur Deutschen Meisterschaft stehen. Mit sieben Titeln sind die Rheinländer mit großem Abstand Rekordmeister, auch wenn sie in den letzten drei Jahren nicht mehr im Endspiel standen. Ende der achziger Jahre gelang den Düsseldorfern das Kunststück, gleich vier Titel in Folge zu gewinnen.

Die Saison in der Jugendbundesliga verlief recht einseitig für die Panther. Sie konnten alle sechs Spiele für sich entscheiden und erzielten dabei im Schnitt mehr als 30 Punkte pro Partie — und das bei durchschnittlich weniger als 7 Gegenpunkten. Die beiden Begegnungen gegen Darmstadt wurden 44:0 und 27:14 gewonnen. Die Playoff-Runde dominierten die Rheinländer sogar noch deutlicher. Erst wurden die stark eingeschätzten Berlin Rebels mit 66:0 förmlich deklassiert, ehe in der Vorschlussrunde die Weinheim Longhorns mit 56:13 kaum weniger deutlich bezwungen wurden.

Die Stärke der Panther ist ihre Ausgeglichenheit. Bestes Beispiel: In der Halbfinal-Partie gegen Weinheim wurden die acht Touchdowns von acht verschiedenen Spielern erzielt. So ist die Offensive um Quarterback Henning Kukelies nur schwer auszurechnen. In der Abwehr leistet man sich ebenfalls keine Schwächen; die Berufung von gleich fünf Düsseldorfer Defensiv-Spezialisten in die Deutsche Nationalmannschaft spricht Bände.

Düsseldorf als Favorit

Beide Teams haben sich einiges vorgenommen für das Finale. Die Panther können sich der Favoritenrolle kaum entziehen, schließlich haben sie dieses Jahr beide Partien gegen Darmstadt gewonnen und können außerdem vor eigener Kulisse antreten. Die zwei Mannschaften kennen sich aus dem Eff-Eff und bestechen sowohl durch starke Einzelspieler, als auch durch tollen Teamgeist — gute Voraussetzungen für ein spannendes und hochklassiges Finale.