Mitteilung von Stuttgart Scorpions vom 14.06.2007

Scorpions-Juniors schaffen Endspielteilnahme!

Ihre 4.Endspielteilnahme um die Deutsche Jugendmeisterschaft seit 1992, 1999 und 2001 haben die Stuttgart Scorpions Juniors erreicht. Vor über 200 Zuschauer auf dem tus1-Platz, darunter VfB- und Nationalspieler Thomas Hitzlsperger ringen die Nachwuchsspieler in einer spannenden Partie die Berlin Adler mit 14:7 (0:0 / 6:0 / 8:7 / 0:0) nieder. Das Endspiel findet am 23.06. in Mönchengladbach gegen die Düsseldorf Panther Rookies statt.

Schnell umdisponieren mussten die Verantwortlichen des ASC für dieses Halbfinale, das eigentlich im GAZi-Stadion stattfinden sollte, das durch das Gewitter am Vortag für ein weiteres Footballspiel allerdings nicht mehr zugelassen wurde. Darüber hinaus hatten die Wassermassen auch die Katakomben des tus1-Platzes unter Wasser gesetzt, so das die beteiligten Spieler und Schiedsrichter die noch etwas feuchten Umkleideräume nutzen mussten. Die sommerliche Hitze auf dem Platz auf der anderen Seite ließ jeden kühlen Gedanken vergessen machen. Immerhin über 200 Zuschauer fanden sich letztlich auf dem tus1 ein, davon ca. 50 Berliner Fans, und auf der heimischen Seite nicht zuletzt VfB-Profi Thomas Hitzlsperger, der von Scorpions-Stadionsprecher Marco Metzler unter seine Fittiche genommen wurde und kompetent über die Besonderheiten des American Football unterrichtet wurde.

Vor dem Spiel waren die Berliner als Top-Favorit gehandelt worden und traten entsprechend selbstbewusst auf. Doch die Scorpions-Coaches und –Spieler nahmen die Herausforderung an und bereiteten sich konzentriert auf das Halbfinale vor.
Beim Coin-Toss unterlief den Berlinern ein Fehler, der den Ball den Scorpions sowohl zu Spielbeginn als auch in der zweiten Halbzeit den Ballbesitz bringen sollte, was jedoch im Hinblick auf das Ergebnis keinen Einfluss hatte. (Leider ist die Kopie des Spielberichtsbogens der Adler kaum lesbar, so dass die Berliner Spieler hier nicht genannt werden können).
Der erste Angriff der Scorpions musste erst einmal durch einen Punt beendet werden, Berlin also von der 49yd-Linie der Gastgeber im Angriff. Hier zeigte sich die Defense jedoch gut vorbereitet. Zwar kamen die Adler bis an die 37ad-Line, doch Hans Stecher konnte den folgenden Pass abfangen und so den Scorpions das erneute Angriffsrecht sichern. Das Laufspiel der Hausherren funktionierte dann recht gut, denn Julien Tipton, Leon Leberer, Raphael Schneider und nicht zuletzt QB Steffen Haenelt schafften durch mehrere 1st Downs einen langen Drive, der bis ins 2.Quarter andauerte.
Bei Pässen zeigten sich die Gäste dann aufmerksamer, dass die Stuttgarter bei ihrem effektiven Laufspiel blieben, das sie bis an die gegnerische 15yd brachte. Von dort aus lief RB Julien Tipton zur 6:0-Führung ein. Schon der nächste Spielzug der Adler brachte die Scorpions zum Jubeln, glaubte man doch, durch Kevin Thomé eine Interception geschafft zu haben, doch die aufmerksamen Schiedsrichter sprachen den Ball den Gästen zu, die sich unter der vehementen Gegenwehr der Verteidigung bis an die Stuttgarter 18yd-Linie bewegten. Doch unvollständig Pässe und letztendlich erneut Stecher sowie ein Penalty erzwang eine Fieldgoal-Versuch, der allerdings seitlich am Tor vorbei ging. Bis zur Halbzeit tat sich dann nicht mehr viel.
Die Berliner zu Beginn des 3.Spielviertel also bei einem erneuten Kickoff, der als Onside-Kick erfolgreich ausgeführt wurde. Die Adler nun mit Elan bei der Sache und letztendlich schaffte deren Quarterback über 37yd den Führungswechsel (PAT erfolgreich) zum 6:7. Hier kann erwähnt werden, dass der Berliner QB häufig auf Druck der Stuttgarter Verteidigung oder mangels Anspielstationen für seine Farbe des öfteren reichlich Raumgewinn erzielen konnte. Der Jubel beim Berliner Anhang war denn auch entsprechend, witterte man nämlich durchaus berechtigt Morgenluft. Die Scorpions antworteten allerdings auf ihre Weise, nämlich durch ihr unwiderstehliches Laufspiel, über Tipton und Co., das sie im Gegenzug (und zeitraubend) über den Platz führte. An der Berliner 18yd-Line dann ein Option-Spielzug, bei dem QB Steffen Haenelt den Ball aber behielt. Während sich die Verteidigung auf den vermeintlichen Ballträger stürzte fand dieser eine Lücke auf der linken Außenseite und stürmte nahezu unbehelligt zum 14:7 (Conversion Leberer auf Pass von Haenelt).
Bis ins letzte Spielviertel dominierten die Verteidigungsreihen auf beiden Seiten, ehe die letzten Spielminuten bei den Zuschauern beider Seiten wahre Wechselbäder der Gefühle auslöste. Zum einen Glück für die Scorpions-Abwehr als ein Pass auf einen freien Adler-Receiver unvollständig war. Danach ein Fumble des Stuttgarter Angriffs, der von Berlin gesichert wurde. Doch postwendend die Entwarnung, denn Luca Ulrich fing einen Pass der Gäste ab, also die Scorpions wieder mit Angriffsrecht und einem erlaufenen 1st Down. Ein Penalty warf die Angreifer danach zurück, dem ein absolut missglückter Option-Spielzug folgte, der für 20yd Raumverlust sorgte. Also ein Punt der Scorpions. Der wurde von einem Berliner Spieler dann aber verloren und DB Marcel Rau sicherte den Ball unter dem Jubel seiner Kameraden und der Zuschauer. Die verbliebene Zeit konnten die Scorpions abknien – der Final-Einzug war perfekt!

Am 23.06. spielen die Scorpions also das Finale gegen den Serienmeister der letzten Jahre, die Düsseldorf Panther. Diese haben sich gegen den zweiten baden-württembergischen Vertreter im Halbfinale, den Schwäbisch Hall Unicorns deutlich durchsetzen können. Bleiben als Coaches und Spieler zwei Wochen, sich erneut auf ein Spiel gegen einen hohen Favoriten vorzubereiten.

Scorer:

6 : 0 Tipton 15yd-Lauf
6 : 7 Berlin (QB #2) 18yd-Lauf (PAT erfolgreich)
14 : 7 Haenelt 18yd-Lauf (Conversion Leberer durch Pass von Haenelt)