Crocodiles gewinnen den Junior Bowl

Vor fast 1.000 Zuschauern im Stadion und über 7.000 Livestream-Besuchern wurde die U19 der Cologne Crocodiles am Samstag ihrer Favoritenrolle im Endspiel um die Deutsche Jugendmeisterschaft gerecht: Im Haller OPTIMA Sportpark besiegten sie die Wiesbaden Phantoms deutlich mit 57:18.

 Der OPTIMA Sportpark war am Samstag vom Haller Chef-Zeugwart Thomas Munz und seinem Team herausgeputzt worden. Das Juniorbowl-Logo prangte in Schwarz-Rot-Gold in der Spielfeldmitte und kündigte an, dass an diesem Tag kein gewöhnliches Footballspiel im Haller Stadion stattfinden würde. Auch die gelben Trikots der Wiesbaden Phantoms vor der Haupttribüne waren für geübte Sportparkbesucher ein ungewohntes Bild. Hüllt sich die Heim-Teamzone vor den besten Plätzen doch sonst immer in das dunkle Grün der Schwäbisch Hall Unicorns.

Dieses Bild hätten viele Haller auch am Samstag gerne gesehen, doch die U19 der Unicorns schied zwei Wochen zuvor im Halbfinale aus dem Rennen um die Deutsche Jugendmeisterschaft aus. Es waren die Cologne Crocodiles, gegen die die Haller Juniors den Kürzeren zogen und die nun als Favorit gegen die erstmals im Endspiel stehenden Wiesbaden Phantoms antraten.

Die Auswahl der baden-württembergischen Cheerleader brachten in der Einlaufzeremonie die Deutschlandfahne aufs Feld, gefolgt von dem mit viel Rauch und Pyrotechnik ausgeschmückten Einlauf der beiden Finalteilnehmer. Dann erhielt Ex-Unicorns-Spieler Jakob „Jake“ Voth viel Beifall für die „Lagerfeuer-Version“ der Nationalhymne mit akustischer Gitarrenbegleitung. Halls Oberbürgermeister Hermann-Josef Pelgrim führte den Münzwurf aus und bei bestem Footballwetter war somit für das 38. Endspiel um die Deutsche Jugendmeisterschaft angerichtet!

Anders als von vielen erwartet waren es zunächst die Wiesbaden Phantoms, die das Spiel bestimmten. Gleich zweimal zwangen sie die von der anfänglichen Dominanz der Phantoms sichtlich überraschten Crocodiles zu Befreiungskicks. In der neunten Spielminute gingen sie dann zu diesem Zeitpunkt auch sehr verdient mit einem 35-Yards-Pass von Tom-Emil Meissner auf Robin Walther mit 6:0 in Führung. Doch schon im Extrapunktversuch zeigte sich, dass sich die Domstädter ihre Favoritenrolle nicht einfach so abkaufen lassen wollten: Marvin Djopa blockte den Kick von Wiesbadens Etienne Cardoso und trug den Ball zum 6:2-Anschluss zurück.

Nun war der Knoten bei den Kölnern geplatzt und sie gingen noch vor dem ersten Seitenwechsel mit einem 8-Yard-Lauf von Frederik Hoffmann mit 8:6 in Führung. In diesem Angriffszug zeigten die Kölner erstmals an diesem Tag ihre physische Überlegenheit, die sie auch in der Folge insbesondere im Laufspiel auszunutzen wussten, auch wenn sie sich bei ihren Touchdowns meist aufs Passspiel verlegten.

Die Crocodiles zogen durch einen Lauf von Quarterback Alexander Frisch sowie drei Frisch-Pässen auf Loius Nawrocki, Sören Ohrem und Paul Kavadia-Lenhardt auf 36:6 davon. Wiesbaden konnte kurz vor der Pause mit einem Pass von Meissner auf Walther nur noch auf 12:36 verkürzen.  

Auch in der zweiten Hälfte ließen sich die Cologne Crocodiles das Spiel nicht mehr aus der Hand nehmen. Im dritten Viertel sicherten sie ihren Erfolg in der Mission Jugendmeisterschaft 2019 mit Touchdowns von Frederik Hoffmann und Jannick Lörcks zum 50:12 bereits uneinholbar ab. Touchdowns von Wiesbadens Tom-Emil Meissner und Kölns Frederik Hoffmann sorgten im letzten Spielabschnitt für den 57:18-Endstand.

Obwohl die Wiesbaden Phantoms im Endspiel 369 Yards Raumgewinn erzielen konnten und der Abstand zu den Kölnern mit 443 Yards nicht all zu groß ausfiel, mussten sie sich am Ende in ihrem ersten Junior Bowl dennoch klar geschlagen geben. Ein Hauptgrund dafür waren die fünf Ballverluste (ein Fumble, vier Interceptions), die ihnen die starke Crocodiles-Defense Aufzwang.

Köln sicherte sich hingegen mit der am Samstag gezeigten Leistung den fünften Jugendmeistertitel in der Vereinsgeschichte und durfte verdientermaßen den Pokal aus den Händen von AFVD-Präsident Robert Huber in Empfang nehmen. Als beste Spieler der Partie wurden bei den Phantoms Tom-Emil Meissner und bei den Crocodiles die gesamte Offense Line geehrt.

Zuschauer: 935

Viertelergebnisse: 6:8 / 6:28 / 0:14 / 6:

Alle Punkte:

6:0 – Robin Walther – 35-Yard-Pass von Tom-Emil Meissner (PAT blocked)

6:2 – Etienne Cardoso – 85-Yard-Blocked-Kick-Return

6:8 – Frederik Hoffmann – 8-Yard-Lauf (CON failed)

6:15 – Alexander Frisch – 1-Yard-Lauf (PAT Sören Ohrem)

6:22 – Louis Nawrocki – 27-Yard-Pass von Alexander Frisch (PAT Sören Ohrem)

6:29 – Sören Ohrem – 41-Yard-Pass von Alexander Frisch (PAT Sören Ohrem)

6:36 – Paul Kavadia-Lenhardt – 23-Yard-Pass von Alexander Frisch (PAT Sören Ohrem)

12:36 – Robin Walther – 13-Yard-Pass von Tom-Emil Meissner (CON failed)

12:43 – Frederik Hoffmann – 4-Yard-Lauf (PAT Sören Ohrem)

12:50 – Jannick Lörcks – 12-Yard-Pass von Alexander Frisch

18:50 – Tom-Emil Meissner – 1-Yard-Lauf (CON failed)

18:57 – Frederik Hoffmann – 69-Yard-Pass von Alexander Frisch (PAT Sören Ohrem)

 

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