„Zufrieden“ ist ein Wort, das viele Footballcoaches nicht in ihrem Vokabular haben (wollen), bedeutet es ihrer Meinung nach doch, dass ihr Team nichts mehr verbessern kann – und Stillstand ist Rückschritt.
Zufrieden war Head Coach Christian Freund mit dem 26:14-Erfolg „seiner“ U19 der Wiesbaden Phantoms bei den Gießen Golden Dragons jedenfalls nicht. „Würden sich die Jungs in aussichtreicher Feldpostion durch Dummheiten nicht selbst im Weg stehen, wäre mehr als ein 26:14 herausgesprungen“, fasste er zusammen.
Dabei lesen sich die Stats oberflächlich bis zum 26:0 durchaus gut. 14:0 nach dem ersten und 20:0 nach dem dritten Quarter. „Im vierten Quarter wurde defensiv getestet und der zweiten Reihe Spielzeit gegeben, was zu schnellen Big Plays der Gastgeber führte. In der Offense wurden gute Feldpositionen durch Stellungsfehler zunichte gemacht“, erklärt Freund den Spielverlauf nach dem vierten Score der Gäste.
Die Statistik sieht auf den zweiten Blick jedoch alles andere als gut aus: Zusammen leisteten sich die Quarterbacks beider Teams sieben Interception – vier davon die Phantoms. „Einige Fehler, die wir heute gemacht haben, dürfen in Woche 2 der Saison nicht mehr passieren“, moniert Freund weiter, „vor allem erfahrenen Spielern. Dass die laufenden Abiturprüfungen bei einigen mehr in den Köpfen waren, als der Scoutingreport des Gegners war offensichtlich“.
Youness Benghalem hatte die Phantoms mit einem 38-Yard-Run in Führung gebracht und der MVP der vergangenen Woche, Fabio Marchesi, erhöhte per PAT. Aaron Buchbinder über 43 Yards und erneut Marchesi brachten dann bis Quarterende das 14:0 auf die Anzeigetafel.
Bis zum dritten Quarter änderte sich an diesem Ergebnis nichts. Erst Jordan Bera, der einen 10-Yard-Pass von Quarterback Aaron Buchbinder fing, baute die Führung auf 20 Punkte aus. Dieses Mal verschoss Marchesi den Zusatzpunkt. Sebastian Orthmann fing im letzten Spielabschnitt eine Interception und returnierte sie über 35 Yards zum 26:0 – Die Golden Dragons betrieben danach noch Ergebniskorrektur.
Am Boden ragen neben Zmarai mit seinen 58 Yards Buchbinder mit 43 und Benghalem mit 37 Yards langen Runs heraus, in der Luft passierte unterdessen wenig.
Die Phantoms kamen in 48 Plays auf 204, die Golden Dragons in 53 auf 137 Yards Raumgewinn. Die Phantoms hielten sie dabei im Rushing bei -11 Yards. Ihr ausgespieltes Fourth Down gelang zudem, drei der Gießener nicht. „Am Ende zählt der Sieg“, so Freund abschließend. Nun steht für die U19 die Vorbereitung auf die Stuttgart Scorpions an: Die Partie wird am Samstag, 13. Mai, 15 Uhr, in Stuttgart ausgetragen. Das nächste Heimspiel bestreiten die Wiesbadener nach einem zweiten Gastauftritt am Samstag, 20. Mai, 15 Uhr, im Saarland erst am Samstag, 3. Juni, 16 Uhr, gegen die Golden Dragons.