Mitteilung von Darmstadt Diamonds vom 25.06.2003

Diamonds im Junior Bowl gegen Düsseldorf

Am kommenden Sonntag um 15 Uhr ist es wieder soweit: Die beiden besten Deutschen Nachwuchsmannschaften im American Football treffen im „Junior Bowl” aufeinander. In der zweiundzwanzigsten Auflage des Endspiels spielen im Hagenbachstadion zu Schwäbisch Hall mit den Darmstadt Diamonds und den Düsseldorf Panthern zwei der traditionsreichsten Jugendteams Deutschlands.

Beide kennen sich aus der Vergangenheit bereits sehr gut, denn seit Gründung der Jugend-Bundesliga 2001 steht man sich zweimal pro Jahr in der Gruppe Mitte gegenüber. In der abgelaufenen Saison konnten die Düsseldorfer beide Partien für sich entscheiden, die letzte Begegnung aber nur knapp mit 19:14. Im Junior Bowl kreuzen sich die Wege der zwei Mannschaften schon zum fünften Mal, so oft wie keine andere Endspielpaarung. In drei Begegnungen (1991, 1998 und 2002) behielten die Panther die Oberhand, 1995 gewann Darmstadt.

Darmstadt Diamonds: Der Hessische Rekordmeister

Die Darmstädter zählen zu den erfolgreichsten Nachwuchsmannschaften der Republik. Schon vier Mal (1991, 1998, 2000 und 2002) wurde man Deutscher Vizemeister, während das Jahr 1995 den ersten Höhepunkt der Teamgeschichte darstellte: Die Diamonds bezwangen die Düsseldorf Panther im Juniorbowl XIV mit 19:13 und konnten als erste und bisher einzige Süddeutsche Mannschaft die Deutsche Meisterschaft gewinnen. Auch 2001 gelang den Südhessen das Kunststück des Titelgewinns, als die Stuttgart Scorpions in einer dramatischen Partie mit 13:6 bezwungen werden konnten. Die diesjährige Finalteilnahme ist nun schon die vierte in Folge. Das ist bisher nur den Düsseldorf Panthern von 1985 bis 1988 gelungen. Insgesamt ist es das siebte Deutsche Endspiel für Darmstadt, das als einziges Team seit Einführung der Jugend-Bundesliga „GFL Juniors” jedes Finale erreicht hat.

Diese Saison begannen die Diamonds eher verhalten mit zwei knappen Siegen gegen Wiesbaden und Marburg, wobei bei letzterem sogar ein 0:12 Rückstand nach der Pause aufgeholt wurde. Die beiden Rückspiele gegen die Hessische Konkurrenz wurden dann deutlicher gewonnen — man konnte sich von Spiel zu Spiel steigern. Die zwei Begegnungen gegen Meister Düsseldorf hat man zwar beide verloren, doch war auch hier eine Aufwärtstendenz zu sehen. Zu Hause unterlag man noch 22:35, auswärts war es mit 14:19 schon knapper. In der Playoffrunde trafen die „Jung-Diamanten” zuerst auf die Berlin Rebels, mit denen man sich in einem verregeneten Spiel einen offenen Schlagabtausch leistete und 38:26 siegte. Diamonds-Ballträger Roland Schwab trug alleine 30 Punkte bei. Zum Halbfinale musste man wie im Vorjahr zu den Franken Knights nach Rothenburg reisen, doch waren diese nicht der erwartet schwere Gegner. Man konnte einen 55:7 Sieg mit nach Darmstadt bringen.

Die klassischen Stärken der Diamonds waren schon immer das Laufspiel und die aggressive Abwehr. Die Ballträger Roland Schwab und Diabanda Veloso haben schon so manche Defensivabteilung vor Probleme gestellt. Unterstützt von der starken Offense-Line sind sie der Kern der Diamonds-Offensive. Doch die Darmstädter verfügen auch über einen wirkungsvollen „Luftangriff” durch Quarterback Scott Kinnersley, der seine Passempfänger (allen voran Tobias Ochs und Matthew DeBause) jederzeit in Szene setzen kann. In der Abwehr sind besonders die Linebacker bei den Gegner gefürchtet.

Düsseldorf Panther: Die ungeschlagenen Rheinländer wollen ihren neunten Titel

Die Panther zählen wie die Darmstädter zu den Teams, die praktisch jedes Jahr in den Playoffs zur Deutschen Meisterschaft stehen. Für die Düsseldorfer ist es dieses Jahr schon die zehnte Finalteilnahme. Bemerkenswert: Bisher haben sie erst ein Junior Bowl Endspiel verloren — und zwar gegen die Diamonds. Mit acht Titeln sind die Rheinländer mit großem Abstand Rekordmeister, und auch letztes Jahr konnten sie die Krone des Deutschen Jugendfootballs erringen. Ende der achziger Jahre gelang den Düsseldorfern sogar das Kunststück, gleich vier Titel in Folge zu gewinnen.

Die Saison in der Jugendbundesliga verlief recht einseitig für die Panther. Sie konnten alle sechs Spiele für sich entscheiden und erzielten dabei im Schnitt mehr als 35 Punkte pro Partie — und das bei durchschnittlich nur 8 Gegenpunkten. Die beiden Begegnungen gegen Darmstadt waren die knappsten Spiele und wurden mit 35:22 und 19:14 gewonnen. Die Playoff-Runde dominierten die Rheinländer ähnlich deutlich. Erst wurden die hoffnungslos unterlegenen Weinheim Longhorns mit 64:6 förmlich deklassiert, ehe in der Vorschlussrunde die stark eingeschätzten Hamburg Junior Devils mit 34:23 bezwungen wurden.

Die Stärke der Panther ist ihre Ausgeglichenheit. Bestes Beispiel: In der Viertelfinal-Partie gegen Weinheim wurden die neun Touchdowns von acht verschiedenen Spielern erzielt. So ist die Offensive um den wiedergenesenen Quarterback Henning Kukelies nur schwer auszurechnen. In der Abwehr leistet man sich ebenfalls keine Schwächen.

Die leidige Favoritenrolle

Beide Teams haben sich einiges vorgenommen für das Finale. Dennoch will sich keine der zwei Mannschaften in die Favoritenrolle drängen lassen. Die Diamonds loben bei den Rheinländern das gute Coaching und heben hervor, dass die Panther die letzten fünf Duelle für sich entscheiden konnten. Auf Düsseldorfer Seite sieht man sich dennoch nicht als Favorit, klagt man doch über immense Verletzungssorgen in der Abwehr. Die zwei Mannschaften kennen sich aus dem Eff-Eff und bestechen sowohl durch starke Einzelspieler, als auch durch tollen Teamgeist — gute Voraussetzungen für ein spannendes und hochklassiges Finale.