Mitteilung von AFVD vom 25.08.2011

Junioren rüsten für Sevilla

In Strausberg bei Berlin absolviert die deutsche Junioren-Nationalmannschaft derzeit ihr abschließendes Trainingscamp vor der Abreise zur Junioren-EM im spanischen Sevilla. Bis Donnerstag stehen konzentrierte und mit Terminen vollgepackte Trainingstage an, am Freitag geht das Team von Berlin aus auf die Reise, und am Sonntag um 10.30 Uhr wartet im Stadion La Cartuja in Sevilla Auftaktgegner Österreich.

Ausgerechnet Österreich: Wie schon bei der Europameisterschaft der Männer 2010 in der Frankfurter Commerzbank-Arena bleibt auch den 16- bis 19-Jährigen der schwere Gang gegen die Nachbarn aus der Alpenrepublik nicht erspart. Und wie das - später mit dem EM-Titel erfolgreiche - Männer-Team darf man sich da auf ein auch emotional anstrengendes Spiel einrichten. Denn dass Mannschaften aus Österreich sich in jeder Sportart - und ganz besonders im American Football, in dem die Österreicher sich als Herausforderer Nummer eins Deutschlands im Rennen um die Top-Position in Europa verstehen - besonders gegen die Deutschen mächtig ins Zeug legen, ist Fakt. Fakt ist auch, dass in einer Vorrundengruppe mit drei Mannschaften und nur zwei Spielen eine Niederlage kaum mehr wettzumachen ist. Zweiter Gegner der deutschen Junioren ist am 1. September Dänemark. Auch dieses Spiel wird - um der Mittagshitze in Andalusien zu entgehen - um 10.30 Uhr angepfiffen.

Vor drei Jahren gewann das Team am gleichem Ort im Finale gegen Schweden den Titel, durch ein knappes 9:6 im Finale. Die Schweden bilden mit Frankreich, dem Junioren-Europameister von 2004 und 2006, und Gastgeber Spanien die zweite Vorrundengruppe. Bevor man sich im Tross der deutschen Mannschaft am Finaltag (3. September) mit einer dieser drei Mannschaften auseinanderzusetzen hat, gilt es zunächst, das Erbe, dass der aktuelle Juniorenkader von seinen Vorgängern übernommen hat, zu verteidigen: Bei sieben der bisherigen acht Junioren-Europameisterschaften erreichte Deutschland das Finale, fehlte nur 1996. Vor dem Titelgewinn 2008 hatte man auch 1998 und 2000 Europameisterschaften gefeiert, zwischen 2002 und 2006 dann aber dreimal in Folge jeweils das Finale verloren (einmal gegen Russland und zweimal gegen Frankreich).

Schon 2008 hatte sich gezeigt, dass im europäischen Jugend-Football die Teams immer dichter zusammenrücken. Dass nun nur zwei Vorrundenspiele um den Finaleinzug entscheiden, ist auf der einen Seite zwar eine Entlastung, birgt aber auch die Gefahr, dass das deutsche Dauer-Abonnement auf einen Platz im Finale in Gefahr gerät. Aber die aktuelle Mannschaft der besten 16- bis 19-Jährigen Spieler Deutschlands ist sich der Schwere der Aufgabe bewusst und bestens vorbereitet. Direkt nach dem Junior Bowl war bei einem Trainingscamp in Köln der Kader endgültig zusammengestellt worden, iin Strausberg wird nun noch am Feinschliff geplant. Ursprünglich an einem anderen Ort geplant, hat der spanische Verband das Turnier vor einigen Wochen dann doch wieder nach Sevilla verlegt. Für die Deutschen letztendlich vielleicht ein gutes Omen?