Mitteilung von AFVD vom 07.04.2011

Serienmeister wird gejagt

Die 2001 eingeführte Jugendbundesliga GFL Juniors startet ihre Saison zeitgleich mit der GFL der Herren. Neu ist in diesem Jahr ein Modus mit vier Gruppen, in denen insgesamt 19 Mannschaften um die acht Play-off-Plätze kämpfen.

Aus den bisherigen Gruppen Mitte und Süd werden künftig die Gruppen West (Nordrhein-Westfalen), Süd (Bayern und Baden-Württemberg) und Mitte (alle anderen Bundesländer südlich der Main-Linie). Geblieben ist aber eins: Vor der Saison gilt als Favorit auf den Meistertitel, der in diesem Jahr am 23. Juli in Köln im Junior Bowl vergeben wird, die Vertretung der Düsseldorf Panther, die nach dem 2009 verlorenen Titel nun wieder als amtierender Meister ins Rennen geht.

Die jungen Panther unter dem neuen Trainer Markus Maier, der Jürgen Lengling ablöste, sind seit November schon im Training. Die erste Möglichkeit zur Bewährungsprobe auf dem Feld bot das Testspiel bei den Berlin Rebels Ende März. Spielmacher Manuel Engelmann sorgte dabei mit seinem frühen Touchdown für ein Ausrufezeichen, ehe er verletzt ausscheiden musste. Ein Test für den Ernstfall in der Saison, und so sprang Daniel Koppelmann als Ersatz-Spielmacher ein. Mit dem 14:7, mit dem ein Panther-Jugendteam erstmals seit vielen Jahren wieder eine Berliner Mannschaft auf Berliner Boden schlagen konnte, unterstrichen die Düsseldorfer so auch ihre ureigene Stärke: den großen Kader, in dem Reservisten jederzeit die eigentlichen Stammspieler vollwertig ersetzen können. Das ist ein Pfund, mit dem die Düsseldorfer besonders im Nachwuchsbereich die letzten Jahrzehnte immer kräftig wuchern konnten.

Von den Dauerkonkurrenten der letzten Jahre gibt es vor Saisonbeginn eher verhaltenen Optimismus. Bei den Junioren der Berlin Adler hat ein Umbruch begonnen. Mit rund 120 Jugendlichen können die Trainer der Adler aber immer noch aus dem Vollen schöpfen und auch eine zweite Mannschaft in den regionalen Spielbetrieb schicken. Viele Spieler haben die Adler-Junioren allerdings altersbedingt Richtung GFL-Team verlassen, der junge neue Quarterback Nils Samjeske wird wohl noch etwas Eingewöhnungszeit benötigen. Auch die Hamburg Young Huskies, im letzten Jahr Finalgegner der Düsseldorfer, schrauben die Erwartungen nicht zu hoch: „Die Konkurrenz in unserer Gruppe ist wirklich wieder sehr stark“, warnt Coach Sebastian Schulz und meint damit neben Berlin Adlern und Rebels auch die St. Pauli Buccaneers vor der eigenen Haustür. Da nur noch zwei Teams pro Gruppe in die Endrunde kommen können, ist man daher beim Vizemeister betont vorsichtig.

„Der Wechsel der Gegner in der GFL Juniors Mitte macht es nicht unbedingt leichter,“ sagt auch Head Coach Felix Schäffler von den Wiesbaden Phantoms, wobei er sicher vor allem im Sinn hat, dass ihm und seiner Crew nun im ersten Jahr erhöhter Aufwand für die Beobachtung der Gegner ins Haus steht, mit denen man bislang nicht konfrontiert war. Nüchtern betrachtet sind die Play-off-Chancen der Wiesbadener insgesamt wohl gestiegen, geht man doch den nordrhein-westfälischen Spitzenteams aus Düsseldorf und Köln in der Vorrunde aus dem Weg.

In der Südgruppe versuchen die beiden letztjährigen Play-off-Teilnehmer die Favoritenrolle für dieses Jahr an den jeweils anderen abzuschieben. Mit durchaus begründeten Argumenten, die im Jugendbereich in der Natur der Sache liegen, weil schließlich irgendwann einmal jeder Leistungsträger 19 Jahre alt wird und ausscheiden muss. 15 Spieler verliert etwa das GFL-Juniors-Team der Schwäbisch Hall Unicorns jetzt auf diese Weise, unter anderem Marco Ehrenfried, den Jugendspieler des Jahres 2010, der nicht nur seine Unicorns prägte, sondern auch mit der Auswahl Baden-Württembergs beim Länderturnier die Favoriten aus Nordrhein-Westfalen entthronte. Die Zäsur in Schwäbisch Hall war abzusehen, und Head Coach Johannes Brenner hat zusammen mit Jugendleiter Roland Ehrenfried vorgesorgt. Aber nur fünf Spieler sind 18 oder 19 Jahre alt und entsprechend niedrig ist auch das Durchschnittsalter.

Dass die Franken Knights in Rothenburg so ihre Chance bekommen, liegt auf der Hand: „Wir rechnen damit, dass wir auch in diesem Jahr wieder mit den Schwäbisch Hallern um den Titel spielen werden“, formuliert Head Coach Erwin Rieger das Saisonziel klar und deutlich. Selbst ist man schließlich mit seinem Kader in einer anderen Phase des Reifeprozesses. 2009 hatte man von der flexiblen Lizensierungsregelung für die GFL Juniors Gebrauch gemacht, den Neuaufbau in der regionalen Bayernliga anzustoßen, um dann 2010 beinahe schon in alter Stärke wieder auf das bundesdeutsche Parkett zurückzukehren. Aber auch Rieger muss in der neuen Saison auf elf Spieler aus dem Vorjahr verzichten. „Allesamt Leistungsträger“, erklärt der Head Coach, „aber wir sind auf den Schlüsselpositionen immer noch gut besetzt.“