Interview mit Rückkehrer Michael "Mamba" Eichel über die Stuttgarter Junioren
Gerd Hansen:
Hallo Mamba, du warst bereits von 1996 bis 2004 erfolgreicher Head Coach der Scorpions Juniors mit zwei Vizemeisterschaft, wie kam es zu der Rückkehr an die alte Degerlocher Wirkungsstätte?
Michael Eichel:
Markus Würtele, der Vorstandsvorsitzende der Scorpions, hat den Kontakt mit mir aktiv aufgenommen, nach dem ich wieder nach Stuttgart gezogen bin und mein Masterstudium erfolgreich beendet hatte. Wir haben uns kurzerhand getroffen und meine zeitlichen Möglichkeiten abgestimmt. Da ich schon immer das Gefühl hatte, dass die Aufgabe hier noch lange nicht beendet ist, konnte ich gar nicht anders als zusagen.
GH:
Andy Mecherlein, der aktuelle Head Coach war damals Junior-Spieler in deinem Team, wie darf man sich eure Zusammenarbeit heute vorstellen?
ME:
So, wie Coaches immer ein Team zusammen führen. Jeder verantwortet seinen Aufgabenbereich mit den entsprechenden Kompetenzen. In Überlagerungsfällen und bei Unstimmigkeiten trifft der Head Coach die Entscheidung. Das ist seine Aufgabe. Ich bin froh darüber, dass die damaligen Spieler heute Verantwortung übernehmen und versuchen den Verein weiterzubringen. Das zeigt mir zum einen, dass die Arbeit der Vergangenheit nachhaltig war und es weiter geht. Ich vergleiche es mit einem wachsenden Baum. Er bekommt neue Blätter, sie reifen heran und sie werden irgendwann absterben. Wichtig ist aber nur, dass dieser Prozess nie zum Stehen kommt.
GH:
Seit Anfang des Jahres leitest du mit Raphael Schneider das Offense-Training, was sind deine ersten Eindrücke von den Jungs?
ME:
Vorweg muss ich festhalten, dass ich froh bin, dass Raphael und Matze sich in die Offense einbringen. Ich habe die ersten beiden Trainingswochen damit zugebracht, mir ein Bild über die Anlagen der jungen Spieler zu machen. Wir wollen die Offense so gestalten, dass sie den Anlagen der Spieler entgegen kommt. Das Team ist sehr talentiert, und wer mich etwas kennt, der weiß, dass das keine leere Worthülse ist. Die Spieler verfügen über ein hohes Engagement und sind in der Lage viele Anforderungen schnell umzusetzen. Mehr kann man sich als Trainer für die Grundlagenausbildung im Jugendbereich nicht wünschen.
GH:
Was prägt bis zur Saisoneröffnung am 10.4.2011 bei den Franken Knights dein Training und was ist noch verbesserungswürdig?
ME:
Zum Glück gibt es immer was zu verbessern, sonst wäre den Coaches langweilig (Anmerkung d. Red.: Er lacht). Nein, im Ernst. Das Team kann speziell in der Offense und Defense Line noch kräftigen Zuwachs vertragen. Egal, ob Anfänger oder erfahrene Spieler, wir wollen wieder das Kompetenzzentrum für Linienspieler werden. Das werden wir auch in 1-2 Jahren erreicht haben und ich hoffe auch, dass wir wieder viele Spieler in den BaWü-Auswahlteams und Colleges bringen können. Gleiches gilt natürlich auch für alle anderen Positionen.
GH:
Welche sportlichen Ziele hast du 2011 im Fokus?
ME:
Das erste Ziel ist für mich das Erreichen der Play-Offs mit der Mannschaft. Dies ist für diese Saison hart aber realistisch, wenn die Umstände und Zufälle uns nicht allzu hart treffen. Sollten wir dieses Ziel erreichen, so werden wir uns neue Ziele stecken.
GH:
Vielen Dank für das Interview und dir viel Erfolg in der neuen Saison 2011.
GH