Mitteilung von AFVD vom 16.06.2009

Köln will dem Favoriten aus Berlin trotzen

Am 20. Juni 2009 wird zum 28. Mal der Deutsche Jugendmeister im American Football ermittelt. Gegner im Finale sind die Berlin Adler und die Cologne Falcons. Der Junior Bowl wird wie in den vergangenen beiden Spielzeiten auch dieses Jahr im Hockeypark in Mönchengladbach ermittelt, wo die lokalen Organisatoren um die Mönchengladbach Mavericks seit Wochen fieberhaft daran arbeiten, echte Endspielatmosphäre für die beiden besten Teams der 16- bis 19-Jährigen in Deutschland zu schaffen. So wird es unter anderem vor dem Spiel und während der Halbzeitpause Live-Auftritte der Popsängerin Sina geben, die unter anderem ihre jüngst veröffentlichte Single präsentieren wird.

Die Vorbereitungen dafür, dass es zum dritten Mal in Mönchengladbach neben sportlichen Highlights auch ansprechend gefüllte Ränge geben wird, sind also getroffen. Eins ist allerdings anders als in den letzten beiden Jahren: Die Düsseldorf Panther sind diesmal als Titelverteidiger nicht dabei, nachdem sie ein hart umkämpftes Halbfinale in Berlin verloren und so die Chance verpassten, ihre achte Jugendmeisterschaft in Folge zu gewinnen. Nordrhein-Westfalen ist dennoch vertreten - diesmal durch die Cologne Falcons, eine von gleich mehreren positiven Überraschungen der diesjährigen Saison der GFL Juniors, der Jugendbundesliga im AFV Deutschland.

Die Kölner sind als Aufsteiger auf Anhieb ins Finale gestürmt und erleben demzufolge auch ihre erste Finalteilnahme überhaupt. Die Berlin Adler nehmen dagegen zum sechsten Mal insgesamt an einem Junior Bowl teil - vier Deutsche Jugendmeisterschaften gewann der Nachwuchs aus der Hauptstadt bereits. Der letzte Titel liegt allerdings lange zurück - vor 1997 hatten die Adler 1989, 1990 und 1994 gewonnen. Ähnlich wie die Düsseldorf Panther gehören die Adler damit zu den Organisationen in Deutschland, deren Erfolge im Jugendbereich über viele Spielergenerationen hinweg kultiviert werden konnten. Die Favoritenstellung des aktuellen Jahrgangs speist sich nicht nur daraus, sondern vor allem daraus, dass die Berliner im Halbfinale gegen Düsseldorf den Panthern die erste Niederlage seit langer Zeit beibringen konnten.

Die Kölner wollen sich aber beim Finale ganz gewiss nicht verstecken. Das große Plus der Domstädter liegt darin, dass man sich die gesamte Saison über steigern konnte und auch immer am Limit spielen musste. Gerade dass sich die Falcons von Partie zu Partie nach oben gearbeitet haben, gehört zu den wahren Stärken der Mannschaft. „Wir müssen die Partie so lange wie möglich offen halten“ gibt Kölns Head Coach David Odenthal die grobe taktische Marschroute vor. „Wir waren in den letzten beiden Spielen der klare Außenseiter. Aber wir haben bewiesen, dass wir verdient in den Junior Bowl eingezogen sind.“

Aber er fügt auch hinzu: „Es sind Jugendliche und keine Profis. Sie machen Fehler.“ Wobei er natürlich hofft, dass diese Fehler möglicherweise dem Berliner Gegner unterlaufen. Das größte Problem der Berlin Adler könnte nämlich in der Favoritenrolle liegen. So mancher wiegt sich in Berlin womöglich schon in trügerischer Sicherheit, was den Ausgang des Finales angeht - Adler-Coach Jörg Hoffmann wird zeigen müssen, dass er sein Team bremsen und auf dem Boden der Realität halten kann.

Im Halbfinale gegen die Düsseldorf Panther war Björn Werner der entscheidende Faktor für die Adler. Denn er kann nicht nur als Defensive Lineman und Tight End eigensetzt werden, sondern sorgt auch mit seinen Punts häufig für eine schlechte Ausgangssituation für den Gegner. „Zu behaupten, dass wir Björn komplett aus dem Spiel nehmen können, wäre sehr verwegen“, sagt David Odenthal. „Wir müssen es aber schaffen, dass wir ihn verlangsamen.“