Mitteilung von AFVD vom 17.02.2007

Netzwerk für die Coaches

Trainerakademie als Plattform für die Aus- und Weiterbildung.

Mit der Gründung seiner Trainerakademie geht der AFV Deutschland in der Ausbildung neue Wege. Ziel der neuen Organisation innerhalb des Verbandes ist es, den gesamten Bereich der Trainerausbildung künftig unter einem Dach zu bündeln. Unter einem virtuellen »Dach«, versteht sich, denn vor allem soll die Trainerakademie ein Netzwerk aller in Deutschland tätigen Trainer werden, in dessen Rahmen der Erfahrungsaustausch künftig leichter vonstatten gehen soll. Der Akademie zugeordnet ist die Ausbildungskommission, die die detaillierten Inhalte der Trainerlehrgänge ausarbeiten wird und die sportfachliche Beratung übernimmt.

Am 24. und 25. Februar wird in Frankfurt/Main wieder ein nationaler Trainerkongress stattfinden, zum dritten Mal bereits, wobei der Kongress in diesem Jahr auch durch die im Aufbau befindliche Trainerakademie geprägt werden wird. Der Bogen der Tagesordnungspunkte reicht von Referaten über allgemeine Aspekte wie etwa das Coaching im Jugendbereich oder das Führen von Statistiken über sportmedizinische Themen bis hin zu speziellen Detailfragen des Coachings von Spielern auf bestimmten Positionen oder für bestimmte Situationen.

Anlässlich des Kongresses wird sich die von Hans-Peter Lietzau geleitete Trainerakademie den Teilnehmern als weiterführende Möglichkeit des Erfahrungsaustausches empfehlen. Wie bereits bei den vorangegangenen Trainer-Zusammenkünften dieser Art wird der Kongress von den Teilnehmern schließlich nicht nur als Veranstaltung mit Lehrgangscharakter genutzt, sondern vor allem auch dazu, alte persönliche Kontakte aufzufrischen beziehungsweise neue zu knüpfen. Anders als in den Vorjahren soll die Kontaktpflege aber nicht am Sonntagabend enden, sondern im Rahmen der Trainerakademie nun eine Struktur bekommen, die den Erfahrungsaustausch unter Trainern zu einer ganzjährigen Angelegenheit werden lässt.

Um dies auch Wirklichkeit werden zu lassen, ist es zunächst das Ziel, eine Datenbank aufzubauen, in die alle in Deutschland tätigen Trainer aufgenommen werden sollen. Ausdrücklich gilt dies nicht nur für die (noch nicht) lizenzierten Trainer, sondern auch für diejenigen, die sich bislang nicht zu einer Lizenzprüfung entschlossen haben. Die volle Mitgliedschaft in der Trainerakademie steht lizenzierten Trainern oder solchen mit einer Empfehlung ihres Landesverbandes offen. Mitglieder sollen nach ihrer Registrierung dann direkt Lehrgangs-Angebote erhalten, aber auch ohne eigene persönliche Teilnahme Zugriff auf das Unterrichtsmaterial erhalten. Neben den Unterlagen sollen auch ausgesuchte Arbeiten der Teilnehmer eingestellt werden. In der weiteren Entwicklung ist vorgesehen, qualifizierte Link-Tipps, Buchkritiken oder Hinweise auf weiteres Unterrichtsmaterial aufzunehmen. Ziel ist es, durch besseren Informationsfluss sowie leichteren Zugang zu Fachmaterialien den einzelnen Trainer zu mehr Fortbildung zu ermuntern.

Damit sollen die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass mittelfristig ein Zulassungssystem für Trainer unter dem Dach des AFVD eingeführt werden kann. Die Qualitätsstandards, die der Verband in diesem Rahmen an Trainer anlegen wird, sollen in den kommenden Jahren durch die Trainerakademie noch festgelegt werden. Denkbar ist, dass zunächst jeder Trainer innerhalb einer zumutbaren Zeitperiode mindestens eine Qualifizierungsmaßnahme besuchen soll, später die C-Lizenz Voraussetzung für die Aufnahme einer Trainertätigkeit bei einem AFVD-Verein wird.

Womöglich wird dies am Ende nur eine Formsache: Schon jetzt kann Lietzau absehen, dass ein großer Teil der hierzulande tätigen Trainer wenigstens mit einer C-Lizenz ausgestattet ist. »Das Interesse an Fort- und Weiterbildung ist ohnehin sehr stark ausgeprägt«, weiß er zu berichten. Bis zum Beginn des kommenden Jahres will er es, gemeinsam mit der Ausbildungskommission des AFVD unter Einbeziehung einzelner Lehrwarte der Landesverbände, schaffen, die Lizenzvoraussetzungen für alle Landesverbände so zu homogenisieren, dass überall in Deutschland einheitliche Lehrgangs- und Prüfungsstandards gelten. Dann könnte es noch in diesem Jahrzehnt soweit sein, dass bei allen Spielen in den Teamzonen tatsächlich nur noch lizenzierte Trainer mit entsprechendem Hintergrundwissen tätig sein werden.