Der U19 der Schwäbisch Hall Unicorns bleibt der Einzug in den Junior Bowl verwehrt. Im Playoff-Halbfinale unterlagen sie am Sonntag im Haller Hagenbachstadion den Berlin Adlern mit 17:35. Für die Haller ging damit eine dennoch sehr erfolgreiche Saison 2023 zu Ende. Berlin trifft im Endspiel auf die Düsseldorf Panther.
Nachdem die Partie im Hagenbachstadion gestern Nachmittag zu Ende war, zweifelten wohl nur die wenigsten daran, dass die Berlin Adler zurecht ins Finale um die deutsche Jugendmeisterschaft eingezogen waren. Allerdings täuscht das Ergebnis von 35:17 für Berlin etwas. Denn die U19 der Schwäbisch Hall Unicorns, der souveräne Meister der GFL Juniors Gruppe Süd, hätte mit etwas mehr Fortune die Partie knapper gestalten können.
Schon in den ersten Spielzügen zeigte sich, wer dieser Partie seinen Stempel aufdrücken würde. Chrisman Kyei, Berlins bulliger und gleichsam schneller Runningback, machte der Haller Defense schwer zu schaffen. Selbst, wenn die Haller Defense gut stand, fand der Berliner Lücken, wo es kaum welche gab. So lagen die Unicorns schnell 0:7 zurück, doch kamen sie im zweiten Viertel durch ein Fieldgoal von Toni Trefzer auf 3:7 heran. Ein Zwischenergebnis, das die Haller schon aus dem erfolgreichen Playoff-Viertelfinale gegen die Cologne Crocodiles (17:10) kannten. Doch diesmal sollten die Unicorns die Partie nicht drehen.
Die Offense der Gastgeber, angeführt von Quarterback Finn Falk, sah sich zwar einer starken Berliner Defense gegenüber, konnte den Ball aber dennoch häufig gut bewegen. „Aber wir haben es nicht geschafft, unsere Angriffe abzuschließen“, resümierte Headcoach Daniel Graf. Tatsächlich waren die Unicorns einige Male in aussichtsreicher Position, zu Touchdowns kamen die Haller aber erst, als das Ergebnis schon ziemlich aussagekräftig war.
Im dritten Viertel stand es 3:28, und das entsprach nicht den gezeigten Leistungen. Aber zum einen konnte sich Berlin auf Chrisman Kyei verlassen, zum anderen hatten sie auch etwas Glück. So produzierten die Adler einen Fumble, konnten den Ball aber sichern. Die Unicorns dagegen hatten das Pech, dass bei ihrem Fumble der Ball zu einem Gäste-Akteur sprang. Die Schiedsrichter sorgten darüber hinaus auch für etwas Unmut bei den Unicorns, denn gefühlt fast jede knappe Entscheidung war zu Ungunsten der Haller. Trotz des nahezu aussichtslosen Rückstands kämpften die Haller weiter, wurden durch Touchdowns von Matthias Vogel und Ismael Schmid belohnt, sodass am Ende ein 17:35 auf der Anzeigetafel stand.
Die Enttäuschung bei den Unicorns war groß. Zu gerne wäre dieser Jahrgang ins Finale eingezogen, es wäre die dritte Finalteilnahme nach 1997 und 2016 gewesen. So musste die Coaching Crew nach der Partie 29 Spieler verabschieden, die altersbedingt nun zu den Aktiven aufrücken und das Oberliga- beziehungsweise GFL-Team verstärken werden.
Auch Daniel Graf wirkte kurz nach Spielende mitgenommen. Er zog trotz der Halbfinal-Niederlage ein sehr positives Fazit: „Natürlich sind wir enttäuscht darüber, es nicht ins Finale geschafft zu haben. Aber wir haben dennoch eine Riesensaison gespielt. Das fing schon mit der Vorbereitung an, ging mit dem starken Spiel gegen die NFL-Academy in Loughborough weiter. Und die Saison war ebenfalls überragend.“
Im Finale treffen die Berlin Adler auf die Düsseldorf Panther, die sich in ihrem Halbfinale mit 35:0 gegen die Hamburg Huskies durchsetzten.